Rocky Mountains Rundreise Tag 3

Rocky Mountains Rundreise Tag 3: Trotz unfreundlichem feuchten Wetter verlassen wir baldmöglichst unsere Bleibe, um die Umgebung um Tete Jaune zu erkunden. Unser Vermieter empfiehlt ein paar lohnenswerte Wanderungen in der Nähe und schon sind wir auf dem Weg. Als erstes geht es zum „Lost Lake Trail – eine recht leichte Wanderung zu einem kleinen verstecktem See.

Ein Bär am Lost Lake Trail

Nach circa der halben Strecke treffen wir auf eine Gruppe Mädels aus Edmonton, die uns aufgeregt von einem Schwarzbären erzählen, der sich gerade am See rumtreibt. Man hat überstürzt das Picknick dort abgebrochen und befindet sich auf dem Rückzug. Meine Reisebegleitung zeigt gegenteilige Reaktion und will jetzt erst recht zum See. Adrenalin-Junkies nennt man solche Menschen :)

Die Mädels haben kein gutes Gefühl dabei, uns alleine ins Bären-Terrain gehen zu lassen und begleiten uns nochmals, um die Gruppe zu vergrößern.

Am See dann wie vermutet keine Spur vom Petz. Große Enttäuschung bei meiner Reisebegleitung. Wir wagen uns dann aber trotzdem nicht auf den Hike um den See herum, den wir eigentlich geplant hatten. Es ist noch früh im Jahr und die Futtersituation für die Bären ist noch nicht so optimal. Da wollen wir ungern auf der Speisekarte stehen.

Wir kehren also um zur Erleichterung der Edmonton-Damen und verabschieden uns nach etwas Plausch und steigen in unsere jeweiligen Autos.

Rearguard Falls

Unser nächstes nahegelegenes Ziel heißt Rearguard Falls, ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz bis zum Wasserfall. Was zuerst recht unscheinbar wirkt, ist letztendlich noch ein sehr interessanter Abstecher. Das Wasser tobt hier heftigst bei dem derzeitig hohen Wasserstand und prescht mit ziemlicher Gewalt das Felsgefälle hinunter.

Wir haben Glück und können noch die ersten Rafter der Saison beobachten, die hier an den Rearguard Falls das Boot umsetzen, da sie natürlich nicht von ihrem Guide den Wasserfall hinuntergejagt werden. Ein sehr interessante Aktion mit Abseilmanöver des Bootes. Und weiter geht es für die Kälteunerschrockenen in den heftigen Stromschnellen.

Nach dem Mittag klart dann endlich auch der Himmel auf und wir fahren nach Tete Jaune Stadt und fahren quasi durch - es gibt nicht wirklich eine Stadt. Kurzentschlossen fahren wir einfach in die Richtung weiter.

Das in den Sonnenschein getauchte frühlingshafte Grün macht die Fahrt sehr schön. Schneebedeckte Berge hinter gelben Blumenwiesen lassen uns immer mal wieder anhalten und die Schönheit der Landschaft bestaunen. Hier oben beim Mount Robson entspringt auch der mächtige Fraser River. Hier laichen die Lachse und hier beginnt und endet ihr Lebenszirkel.

Wer hier oben Versorgung benötigt, die über die Natur hinausgeht findet das in einem 45 Minuten entfernten Laden in Dunster, dem Dunster General Store (Sonn- und Feiertags ist allerdings auch der geschlossen).

Auf dem Weg nach Dunster liegt noch Shere Lake, ein See der uns für ein Picknick empfohlen wurde. Allerdings gab es weder Picknicktische noch eine Freifläche am Ufer. Die Mücken haben das übrige dazu getan, dass wir ganz schnell wieder weitergefahren sind. (Mückenspray mitnehmen ist generell eine gute Idee für Aufenthalte in Wassernähe).

Gemütlich am Lagerfeuer an der Unterkunft haben wir dann diesen Tag beendet. Mal ein Tag mit weniger Fahrerei – eine wahrhaft angenehme Abwechslung.