Wer bei Kanada immerzu an schneebedeckte Berge, Gletscherseen und kühles Klima denkt, der wird auf Hornby Island aus allen Klischeevorstellungen gerissen.
Hier, auf einer der nördlichen Gulf Islands in Britisch Kolumbien, überkommt uns im Sommer ein nahezu karibisches Gefühl. Die langen weißen Sandstrände und das tiefe Blau des Meeres verlangen geradezu diesen Vergleich. Nur wenn die Blicke über die Küste streifen, wo sich die großen Nadelbäume und die typischen Westküstenfelsformationen aufbauen, dann werden wir erinnert, dass wir uns in Kanada befinden.
Es ist unser erster Besuch auf Hornby. Bereits auf der Fähre wird die eh schon präsente Vorfreude gesteigert durch die Erzählungen und Tipps der vielen treuen Wiederkehrer. Jedes Jahr komme man her, denn hier sei es im Sommer wie auf Hawaii. Balsam für unsere urlaubshungrige Seele und unseren Entdeckergeist.
Die Reise von Vancouver nach Hornby ist nicht unbedingt kurz und ein Wochenende stünde definitiv nicht in Relation zur Reisedauer. Wir haben uns für eine Woche Aufenthalt entschieden, in der Hoffnung, dass wir so genügend Zeit haben zu entdecken und zu genießen. Circa sechs Stunden Reisezeit stehen uns bevor.
Vom Horseshoe Bay Fährterminal in West Vancouver nehmen wir die Fähre nach Vancouver Island (Departure Bay Terminal). Es ist Sonntag morgen und wir kommen ohne Reservierung auf den Kahn.
Nach
anderthalb Stunden Fahrt legen wir auf der Insel an und fahren eine knappe
Stund gen Norden, um dort die nächste Fähre nach Denman Island zu nehmen. Ohne
eigenes Boot hat man keine andere Möglichkeit, als mit der Fähre von Insel zu
Insel zu hopsen. Denman dient dabei als Sprungbrett nach Hornby und wird
deshalb auch gerne „Stolperstein“ oder „die Brücke“ genannt.
Die Fährfahrt
zwischen Vancouver Island und Denman dauert nur kurze 10 Minuten und ohne
Zwischenstopp geht es quer über Denman auf die Westseite der Insel zum nächsten
und letzten Fährhafen für unsere kleine Odyssee. Timing ist hier alles – kaum
eingerollt, wird die Fähre auch schon beladen und wir fahren nahezu ohne
Wartezeit aufs Boot. Zehn Minuten später rollt unser vollbeladenes Auto auf
unser kleines Ferienziel. Hornby Island – here we are!
Tipp:
Reisen via Fähre – vorallem mit Auto – ist teuer. Wer sich eine BC Ferries Experience Card besorgt, kann hier für die Denman- und Hornby-Fähre
ein bisschen sparen. Da die Experience
Card aber Mindestaufladebeträge erfordert macht das nur Sinn, wenn noch
mehrere Fährfahrten auf den sogenannten „Nebenstrecken“ ins Spiel kommen. Mehr
zur Experience Card bei BC Ferries
Wer zu Stoßzeiten zwischen dem Festland und Vancouver Island mit dem Auto reist, sollte dringend rechtzeitig eine Reservierung machen. Vor allem Freitagabend und Sonntag sind zum Teil mit langen Wartezeiten an den Fährterminals verbunden.
Das Westküstenwetter ist tückisch und wir skeptisch und manchmal gar nicht risikofreudig – schon garnicht mit zwei kleinen Kindern im Gepäck. Deshalb haben wir für Ende Juni die sichere Hüttenoption als Unterkunftsvariante gewählt.
Und wie es eben so ist, herrscht seit Monaten Trockenheit in BC - Rekordsommer, von Regen keine Spur. Camping wäre durchaus eine passable Option gewesen, aber wiederum sind wir bei der Hitze von einem Hauch Komfort und schattigen Schlafplätzen auch nicht abgeneigt.
Ferienhäuser gibt es hier einige, aber frühes Buchen garantiert dennoch die besten Plätze und die meisten Optionen. Hornby Island ist klein und die Möglichkeiten erschöpfen sich im Sommer schnell.
Für Anmietung von private Hütten geht man am besten über die offizielle Hornby-Webseite, wo die meisten der Mietunterkünfte aufgelistet sind. Informationen zu lokalen Bed & Breakfast können da ebenfalls gefunden werden.
Wer den Komfort einer hotelähnlichen Anlage sucht, der sollte Gast in der Seebreeze Lodge werden. Dort gibt es individuelle Hütten mit zum Teil fantastischen Meerblicken zu mieten und inmitten der Hüttenlandschaft steht die stattliche Lodge mit einem schicken Restaurant und einer Bar.
Für die unskeptischen und wetterharten Camper gibt es verschiedene Zeltplätze auf der Insel:
Mittwochs und Samstags findet im Somer der Farmers Market statt (11-14 Uhr, Sollans Road). Hier gibt es neben einigem lokalen Obst & Gemüse, Marmäladen, Brot und Selbstgebackenem vor allem viel Kunst und Handwerk zu kaufen. Bilder, Kleidung, Schmuck, Fotografien, Getöpftertes und vieles mehr. Für das eine oder andere Mitbringsel ist der Markt eine gute Adresse.
Wer an Markttagen keine Zeit hat, findet beim Ringside Market kleine lokale Künstler, die ihre Werke ausstellen und zum Verkauf anbieten.
Eine Tankstelle gibt es beim Co-op Store auf Central Road, gegenüber vom Supermarkt. Die Benzinpreise lagen zu unserer großen Überraschung unter denen in Vancouver. Bei den Lebensmitteln war es dann aber erwartungsgemäß umgedreht. Für längere Aufenthalte bietet es sich an, auf dem Festland oder auf Vancouver Island den Großteil der Einkäufe zu erledigen.
Rund um den Co-op Supermarkt, auf dem Ringside Market, gibt es kleinere Läden mit Kunstgegenständen, Hausgemachtem, zwei kleinen Restaurants/Cafes, gegenüber befindet sich auf der Beulah Creek Nursery ein Fruit Stand, wo von Juni bis September frisches Obst und Gemüse auch außerhalb der Markttage gekauft werden kann.
In Ford Cove befindet sich ein General Store, der weiterhin für das Nötigste sorgt.
Im Hochsommer (ab ca. Mitte Juli) sind die Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren reif und können auf den kleinen Obstplantagen selbst geernet oder fertig gepflückt gekauft werden. Auch inseleigener Wein wird auf Hornby angeboten (allerdings mit Okanagan-Trauben hergestellt, wie wir vom lokalen Winzer erfahren haben).
Wenn es mal nicht die eigene Küche sein soll, gibt es folgende Möglichkeiten auswärts zu essen:
Hornby Islands berühmte Strände - hier sind unsere Favoriten....
Die schönsten Ecken der Insel - festgehalten in unserer Fotogalerie...
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